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005 in Dienste Ihrer Mayonnaise

Gäste:
Frank Dapper – Schlagzeug (04/05/07/09/12/16)
Udo Bräuning – Percussion (01)

Ergänzende Sounds, Stimmen und Beatbox: Karuso
Gitarre bei „Ne Nummer kleiner“: Pelvis

Aufgenommen und abgemischt von Andreas Karus in den Karus-Studios, Schwäbisch Gmünd, Frühjahr 2019

Produziert von Andreas Karus und Füenf

© 2019 Füenf Platten

LYRICS
Aeroporte Seguridad
Ich schreibe einen Sommerhit
Das fällt mir gar nicht schwer
Denn der Erfolg des Sommerhits
Kommt nicht von ungefähr
Etwas Rhythmus, etwas Leidenschaft
Und ein erotischer Akzent
So werd‘ ich bald erfolgreich sein
Denn das ist das, was jeder kennt

Dazu muss man sich bewegen
Und man wackelt mit dem Po
Das kann man überall dann singen
Auf’m Klo und anderswo
Der Refrain der ist auf Spanisch
Das klingt südlich, das klingt froh
Doch weil ich überhaupt kein Spanisch kann
Deshalb klingt dann das halt so:

Aeroporte seguridad
Una camisa negra forte
Aeroporte seguridad
A la izquierda, a la derecha
Barcelona feliz Navidad
Corazon e Despacito
Aeroporte seguridad


Una fiesta Andalusia
Con flamenco y algo mas
Con paella y tortilla
Y Enrique Iglesias
Baillando a la playa
Schinkenstrasse, Ballermann
Costa blanca, Costa brava
Y una Costa Cordalis

Un mojito con cojones
Una chica Valencia
Una armada de Prostituta
Caipirina sangria
Policia danca Lambada
Macarena y ventilatorrr
Mas que nada compagneros
Sole, Mare, si señor

Aeroporte seguridad
Una camisa Pianoforte
Aeroporte seguridad
A la izquierda, a la derecha
Barcelona feliz Navidad
Corazon e Despacito
Aeroporte seguridad

Aeroporte seguridad
Una camisa Francoforte
Aeroporte seguridad
A la izquierda, a la derecha
Barcelona feliz Navidad
Corazon e Despacito
Aeroporte seguridad
Hasta la vista Pervertido
Aeroporte seguridad


M+T: Bopp
Farbenblind
Es war einmal ein Gangsterrapper mit ‘nem deftigen Slang
Der fühlte sich so verwegen „Motherfucker Bitch Boom Bang“
Der kam eines schönen Tages, ‘ner Blumenwiese sei Dank
Zu dem Fazit: Diese schwarzmalerische Scheiße ist doch krank
Er reimt jetzt: "Gestern war ich noch Dieb
Heute hab ich krass die Blumen lieb"
Klar ließ da in seinem rosaroten Rosengarten
Der große Shitstorm nicht grade lange auf sich warten

Beim Sprung über seinen Schatten hat er sich den Knöchel verstaucht
Hätt‘ er den Regenbogen in sich drin besser in der Pfeife geraucht
Viel zu blauäugig, viel zu schillernd, viel zu farbenfroh
Das birgt schon ein ganz erhebliches Verletzungsrisiko

Doch zu wenig bunt, zu wenig bunt
Zu wenig bunt wär ungesund
Wer seinen Tag schwarzweiß beginnt
Ist bis am Abend farbenblind


Es war einmal eine Königin, die beherrschte ihr Land
Gerecht so gut es ging, doch mit eiserner Hand
Da klopften an die Pforte Mutter, Vater, Kind, Kind und Kind
Und baten um Brot und Obhut, weil weit gereiset sie sind

Die große Not der Leute weckte ihr Erbarmen
So nahm den Reichen sie's und gab es den Armen
Den Ihren ward es bald zu bunt und abstrus
Und der Volksaufstand erfolgte auf dem Fuß

Beim Sprung über ihren Schatten hat sie sich den Knöchel verstaucht
Hätt sie den Regenbogen in sich drin besser in der Pfeife geraucht
Viel zu blauäugig, viel zu schillernd viel zu farbenfroh
Das birgt schon ein ganz erhebliches Verletzungsrisiko

Doch zu wenig bunt…


Es war einmal einer ganz genauso wie du und ich
Der tanzte einfach aus der Reihe mit ‘nem Pinselstrich
Dem blieb am Ende nicht die kleinste Narbe
Bewies nur mal‘n bisschen Mut zur Farbe

M: Langer, T: Digel/Langer
Rettungsgasse an der Supermarktkasse
Grad, wenn du bloß ‘n Liter Milch zu deinem Toastbrot brauchst
Dann steht da hundert Pro ‘ne Schlange bis zum Parkplatz raus
Zwölf Wagen vor mir stapelt jemand Dosenkost aufs Band
So wie als bunkert der sich Jahre ein mit zwanzig Mann
Direkt dahinter steht ‘ne Mama sich ‘n Bein in‘ Bauch
Hoffe, der löst jetzt nicht die Wehen aus, der Großeinkauf
Derweil die Oma dem Kassierer in die Hand reinzählt
Ne halbe Monatsrente in Gestalt von Kupfergeld

Na prima! Supergeil! Ganz große Klasse!
Hier mein Appell an die mehr lang als breite Masse:
Bildet, bildet mal ‘ne Rettungsgasse
An der Super- Super- Supermarktkasse!
Bildet, bildet mal ‘ne Rettungsgasse
An der Supermarkt-, Supermarkt-, Supermarktkasse!
Hier mein Appell an die mehr lang als breite Masse:
Lasst mir ‘ne Rettungsgasse!


Natürlich hält da vorn ein übertrieben treuer Kunde
Mal eben mit der Kassenfrau ‘ne dreiste Plauderstunde
Ich schau mir das jetzt keine zehn Minuten länger an!
Stell mich ganz hinten in die Kassenschlange nebenan
Die, in der just in dem Moment ein Joghurtbecher barst
Während du hinter einer Nonne der Erlösung harrst
Hat die die Paybackkarte zehn mal falschrum reingeschoben
Und der dahinter hat den Brokkoli nicht abgewogen

Na prima! Supergeil! Ganz große Klasse!
Hier mein Appell an die mehr lang als breite Masse:

Bildet, bildet mal ‘ne Rettungsgasse…

Widerwillig darf ich den zwei Hochbetagten lauschen
Wie sie unbeirrbar ohne Bon ein Beinkleid umtauschen
Hab mir meinen Feierabend so nicht vorgestellt
Oh lasst mich raus hier! Lasst mich raus! Ich zahle Lösegeld!
Mit einem Blick auf meine Uhr und das Verfallsdatum
Überdenk ich meinen Milch- und meinen Toastkonsum
Konstatiere, wie mir rabenschwarz vor Augen wird
Und ich hör noch über‘n Äther: "Achtung Kasse 3! Bitte Sanitäter!"

Bildet, bildet mal ‘ne Rettungsgasse…

M: Heckermann, T: Digel
Meine Schwiegermutter
Schatz, das weite Fahren fällt Schwiegermama schwer
Ich glaub, ich richte ihr mal das Gästezimmer her
Dann könnt sie bleiben, solange ihr danach wär
Sag, wäre das nicht praktisch, einfach familiär?

Schatz, ich weiß jetzt gar nicht, was du hast
Ihre Anekdoten, lach mir immer so ‘nen Ast
Diese peinlichen Geschichten deiner Jugendzeit
Ich könnt mich kugeln, dass kein Auge trocken bleibt

Schatz, was hast du gegen meine Schwiegermutter
Schwiegermutter, Schwiegermutter
Gönnst du mir nicht dieses geile Schwiegerfutter
Sie kocht doch so liebevoll mit ganz viel Schwiegerbutter
Sie ist so, wow, einfach ‘ne Oberhammer, klasse Frau


Liebling, sieh das doch alles nicht so eng
Hey, ich will dich doch zu gar nichts drängen
Aber eines, Schatz, musst du doch zugeben
Als Hausfrau, da schlägt sie dich um Längen

Babe, deine Mum hat voll den Überblick
Über alles, was es braucht für unser Eheglück
Ihrem ausgefallenen Sinn für Herrenmode
Verdank ich so manchen heißen Slip in meinem Kleiderschrank

Deine Mutter lobte neulich meinen Po
Jetzt mach da nicht so‘n Drama draus, sie wünscht sich halt so
Noch 2, 3, 4, 5 Enkel, ist das zu viel verlangt?
Ich glaub, sie mischt mir was in meinen Schlummertrank
Sie ist einfach nur sowas von oh wow
Ne Oberhammer, klasse Frau

Schatz, was hast du gegen meine Schwiegermutter
Schwiegermutter, Schwiegermutter
Gönnst du mir nicht dieses geile Schwiegerfutter


Oh, jetzt reg dich nicht so künstlich auf
Ertrag‘s nicht, wenn du dir die Haare raufst
Sieh‘s mal so: Omi und Enkel brauchen einander wie die Tasse den Henkel
Wie die Tasse den Henkel

Mach ich klar!
Oh das wird so wunderbar
Ménage à trois
Geiles Bild, check das:
Tasse, Henkel

M: Podack, T: Digel/Podack
Wo ich bin, ist vorne
Das Klingeln meines Weckers, Musik in meinen Ohren
Steh auf, putz mir die Zähne, fühl zu Großem mich geboren
Mein Spiegelbild signalisiert mir zweifelsfrei und unrasiert:
Brauchst Kaffee Dir nicht brühen, bist selbst das reinste Koffein!

Wo ich bin, ist vorne!
All eure Plätze befinden sich ein ganzes Stück weiter hinten!


Das Geld liegt auf der Straße, bündelweise gut versteckt
Und ehe ihr das checkt, hab ich’s entdeckt und eingesteckt
Für Superdeals hab ich allein ‘nen Riecher wie ein Trüffelschwein
Wo immer schnelle Kohle winkt, entfesselt sich mein Jagdinstinkt

Wo ich bin, ist vorne!
Die billigen Plätze befinden sich ein ganzes Stück weiter hinten!


Die schwedischen Gardinen waren so nicht eingeplant
Doch falls hier einer denkt, so etwas wirft mich aus der Bahn…
Weit gefehlt, Gefängniswärter, was nicht tötet, macht mich härter
Selbst wenn ein paar Mitinsassen auch mal die Seife fallen lassen

Wo ich bin, ist vorne!
Die begehrtesten Plätze befinden sich oft nur ‘nen Tick weiter hinten!


Wer will mal nach vorne?
Ein Schiff fängt am Bug an zu sinken
Ich glaub, ich verpiss mich nach hinten

M: Cagnetta, T: Digel/Cagnetta
Traumjobjobber Justice
Ich bin Justice, seht mal her
Kein Job war ihm je zu schwer
Einer so wie ich ist sehr gefragt
Meines Zeichens Traumjobträumer
Fantasie-Karrieren-Streuner
Hört mir doch erst mal zu, eh ihr mich schlagt

Mein Traumjob bleibt leider nur ein Traum
Traumjobjobber Justice
Denn ich hätte wohl – mal jetzt ganz im Vertrauen
Das Zeug dazu wohl kaum
Traumjobjobber Justice


Im Traum war ich Entwickler für Handykopfhörerkabelsalat
Stand ganz selbstverliebt als Christian Lindner Double parat
War Kartengeber beim Onlinepoker, Saftschubser beim Hummelflug
Kunstrasenmäher und Spaßbremser beim Rosenmontagszug
Ich war Hirnforscher auf ‘nem Parteitag der AfD
Bananenbieger, Muttermilchmelker und Weihwassersommelier
Dixiklofrau und Hausmeister in der Playmobilburg
Gebärdendolmetscher beim Blindentreffen und Hässlichkeitschirurg
Hechtfischer im Karpfenteich und Hühneranimateur auf‘m Biohof
Auch der Job als Schweinezüchter im Iran war mir nicht zu doof
Ich war Boxenluder beim Bobbycarrennen und Rettungsschwimmer im Babybecken
Motivationstrainer beim VFB und Gags für Mario Barth abchecken
Gebrauchsanweisungstextübersetzer, Fallschirmtester, Dreiradkurier
Schaukelpferdeflüsterer, Juchtenkäferanwalt und Hundebarbier
Warteschleifentesthörer und Schulgongkomponist
Langweilte mich zu Tode bei Kraftwerk als Gitarrist

Einer wagt‘s zu träumen, das ist Justice
Bis es mir ‘ne Last is‘
Traumjobjobber Justice
Jetzt sitz ich in der Traumjob-Vermittlungsagentur


Justice räum den Wasen auf
Ich kratz Michael aus Pforzheim vom Asphalt
Schab den Sauftrupp in die Tonne
Und Leoni aus Leonberg und Peter aus dem Westerwald

„Showtime“ dröhnt es aus den Boxen
Raus jetzt auf die Bühne hopsen
Grad eben noch der King vom Kotzcontainer
Meine Seifenblase platzt
Und der Traum ist ausgeträumt
Bin ich halt wieder eh nur euer Lieblingsentertainer

It‘s a dirty job but einer muss es tun
Traumjobjobber Justice
Doch ich schüttel, wenn ich‘s nüchtern überdenk
Lieber Traumjobs aus‘m Handgelenk
Traumjobjobber Justice


M: Langer, T: Digel/Langer
Die Guten
Wir gehen euch nicht auf‘n Senkel
Wir gehen euch nicht auf‘n Zeiger
Wir gehen euch nicht auf die Nüsse
Nicht auf den Sack

Wir wollen euch nicht an die Wäsche
Wir wollen nicht eure Kohle
Wir wollen dafür nicht mal ein Dankeschön
So wie das restliche Pack

Doch so wie wir sind und wie wir hier stehen, ist es uns glatt zuzumuten
Die ganze große, schöne, weite Welt zu retten, denn wir sind - wir sind die Guten!

Wir! Wir sind die Guten!
Wir retten eure Ärsche in die Sonne und das Böse muss bluten
Wir! Wir sind die Guten! ( Wenn nicht die Besten! )
Da kannste jeden fragen, hoch im Norden, tief im Süden, Osten, wie Westen


Wir sind die Wunderheiler
All eurer Wehwehchen
Nur wir hören euch zu
Kommt sagt schon, Leute wo brennt‘s?

Nicht so viel labern wie die andern
Steht in unsern Statuten
Natürlich Bier, Brot und Spiele auch – hey!
Wir sind die Guten!

Und wer was anderes sagt oder ruft, was alle anderen vermuten
Der werfe den ersten Stein, wir fangen ihn auf, denn: Wir sind die Guten!

Wir! Wir sind die Guten!

M: Heckermann, T: Digel/Heckermann
Gut, dass wir geredet haben
„Hey Jungs, hört mir mal zu, jetzt sag ich was!“
„Du sagst was?“ „Ja, ich sag was! Und zwar sag ich das
Was ich euch sagen will - wie soll ich das jetzt sagen?“
„Dass du was sagen willst, das sagst du schon seit Tagen!“
„Jetzt sag mal was!“

„Ich sag auch was.“ „Ja, was denn nun?“ „Das sag ich nicht!“
„Jetzt sag doch mal!“ „Nee, sag ich nicht!“ „Und was sag ich?“
„Wer sagt was?“ „Sag Du!“ „Darf ich was fragen?“
„Sag mal, wolltest du nicht grade etwas sagen?“
„Ihr sagt ja was!“

„Was sagt er?“ „Das sagt er nicht!“ „Dann frag doch mal!“
„Du sag mal…“ „Nee, ich sag nix!“ „Komm, jetzt sag doch mal!“
„Willst du sagen, du hast uns nichts zu sagen?“
„Wie kommt Ihr denn darauf, mich das zu fragen?“
„Da sagst du was!“

Wir verstehen uns, weil wir so offen reden
Nur wer redet, der kann sich auch verstehen
Ja, bei uns da versteht echt jeder jeden
Dass wir füenf uns gut verstehen, kann jeder sehen

Wie gut, dass wir geredet haben!


„Du sagst also, du sagst nichts?“ „Nee, das sag ich nicht!“
„Was sagst du dann?“ „Wem sagst du das?“ „Das frag ich dich!“
„Soll ich was sagen?“ „Nein!“ „Wollt nur mal fragen!“
„Ich sag mal so...“ „Was soll ich dazu sagen?
Ihr sagt nie was!“

„Wir sagen nichts?“ „Ja, sag einmal!“ „Was sagst‘n du?“
„Das sag ich doch!“ „Da sag ich lieber nichts dazu!“
„Das kannst du uns doch so nicht einfach sagen!“
„Wenn wir was sagen sollen, dann musst du auch was fragen!“
„Ja, frag mal was!“

„Also gut Jungs, hört mal zu, jetzt frag ich was!“
„Du fragst was?“ „Ja, ich frag was! Und zwar frag ich das
was ich euch fragen will - wie soll ich das jetzt sagen?“
„War das die Frage?“ „Ja, das wollt ich auch grad fragen!“
„Ich sag gleich was!“

Wir verstehen uns, weil wir so offen reden
Nur wenn ihr redet, könnt ihr euch auch verstehen
Ja, bei uns, da versteht echt jeder jeden
Und wenn Ihr‘s nicht versteht, könnt Ihr ja gehen!

Wie gut, dass wir das Geld schon haben!


Jetzt ist endlich alles ausgesprochen klar!

M: Langer, T: Thun/Langer
Die erste Reihe
Spot an, die Show geht los
Der Künstler sieht im Gegenlicht, die erste Reihe bloß
Und was muss er sehn?
Wie konnte das geschehen?
Es ist wie jedes Mal, doch wie immer kurios, zum Beispiel:

Steffi ist komplett im Glück, doch ihr Ehemann hat Hass im Blick
Fritz bekam die Karten geschenkt, deshalb ist er längst eingenickt
Kevin greift Frau Nachbar am Arm, er verrät alle Pointen - Vorsicht Spoiler-Alarm!
Er singt alle Texte mit, da kennt er kein Erbarmen
Und sie sitzt neben ihm mit verschränkten Armen

Und ich frag dich ernsthaft, bitte verzeihe
Warum sitzen diese Menschen in der ersten Reihe?
Warum sitzen sie nicht hinten, oder in der Mitte?
Ich versteh das nicht, erklär mir das doch bitte


Herbert ist ganz in sich gekehrt, er hat soeben seinen Bildschirm entsperrt
Und jetzt erlebt er, leider etwas verzerrt, auf dem Handy das komplette Konzert
Vielleicht ist er ein chinesischer Spion mit ‘ner altbekannten Foltermethode
Und er blendet uns deshalb, wer weiß das schon
Mit seiner Dauerblitzleuchtdiode

Und ich frag dich ernsthaft…

Doch damit ist’s noch nicht genug, vorne sitzt auch ein Betriebsausflug
Unsere Witze nacherzählend johlt der ganze Tross und zeigt Bäuche haltend auf den Boss
Doch jetzt halt ich langsam lieber die Fresse, vielleicht ist einer von denen ja von der Presse
Der mit der Brille, der so ernst dreinschaut wie Hermann Hesse, oder ist’s sogar die kleine Kesse?
Wo? - Verarscht!

Und ich frag dich ernsthaft…

Aber eines ist mir echt wichtig:
Bitte versteht mich nicht falsch, dass mir hier ja keiner verletzt ist
Wie wertvoll ihr seid, zeigt sich, wenn vorn gar nichts besetzt ist
Und tröstet euch wie ich mich, denn ich sage mir immer
Vielleicht kommt’s hinten raus ja noch ganz viel schlimmer!

Und ich frag dich ernsthaft, bitte verzeihe
Warum sitzen diese Menschen in der zweiten Reihe?
Warum sitzen sie ganz hinten oder in der Mitte?
Ich versteh das nicht!


Aber ich muss ja auch wirklich nicht alles verstanden haben!

M+T: Bopp
Ne Nummer kleiner
Wir schmieden Urlaubspläne
Verzeih mir, dass ich gähne
Wenn ich auf deine Liste
Exklusiver Reiseziele schiele

Mir tät‘s ‘ne Woche Spreewald
Mit ‘nem Anstandshalt in Sachsen-Anhalt
Bei Onkel Heinz und Tante Silvia
Doch die feine Dame will ja

Die ganze Welt umschiffen auf‘m Luxusliner
Baby, geht‘s nicht auch ‘ne Nummer kleiner


Wir sind auf Wohnungssuche
Verzeih mir, dass ich fluche
Wenn ich diesen Zettel lese
Deiner Wunschappartementgröße

Vier Zimmer, zwei Balkone
Großes Bad und exponierte Lage
Entschuldige mein Liebling
Dass ich zu fragen wage

Ist das wirklich drin für unsereiner
Baby, geht‘s nicht auch ‘ne Nummer kleiner


Du wünschst dir einen Neustart
In unserm Liebesleben
Na Schatz, dann lass mal hören die Dinge
Die dir so vorschweben

Bin jederzeit zu haben
Für ‘nen zweisam netten Abend
Doch kommen Dritte mit ins Spiel
Dann ist das nicht mehr so mein Stil

Reicht dir ganz zur Not denn nicht auch einer
Ein zwei drei vier fünf sex Nummern kleiner


Ne Nummer kleiner

M: Cagnetta, T: Digel
Die süßesten Früchte
Wo der Eine diniert im 10-Sterne Lokal
Ist des Anderen Budget dafür leidlich zu schmal
Begnügt der sich halt mit Pizza und Pommes und Wurst
Vegetiert so dahin bei Discountersekt
Und der Krösus den Kaviar von den Fingern sich leckt
Unstillbar ist des kleinen Mannes Durst

Ja hätt man‘s gern ein bisschen nobler, wird es schwierig
Der Tisch ist reich gedeckt, bloß halt bei dir nicht!

Die süßesten Früchte kriegen nur die großen Tiere
Und weil wir beide klein sind und diese Bäume hoch sind -
Die süßesten Früchte schmecken mir und dir genauso
Doch weil wir beide klein sind, bekommen wir sie nicht


Wo der Eine opulentesten Orgien frönt
Hat der Andere sich Kartoffelsalat angewöhnt
Statt Paradiescreme tut‘s zur Not auch rote Grütze
Was führen doch ein karges Dasein die Meisten
Und ‘ne Handvoll von uns kann halt alles sich leisten
Und du nagst wieder runter von der Stütze

Ja hätt man‘s gern ein bisschen nobler, wird es schwierig
Der Tisch ist reich gedeckt, bloß halt bei dir nicht!

Die süßesten Früchte…

Wo der eine an Bord seines Schiffchens sich aalt
Beschwipst sich der Andere genügsam pauschal
Am Zuckerwassereimerchen mit Schnaps
Wo der Eine aufm Handtuch den Rausch ausschwitzt
Der Andere flugs mal die Segel setzt
Wird doch an Bord der Schaumwein langsam knapp

Ja, ja, die Welt ist ungerecht, das macht begierlich
Der Tisch ist reich gedeckt, bloß halt bei dir nicht!

Die süßesten Früchte…

M+T: Mascheroni/Feltz, Bearbeitung: Heckermann/Digel
Radieschen
Ich schließ die Augen und entspann
Denn das da oben geht mich alles nix mehr an


Ich spüre keinen Zeitdruck mehr beim Klimaschutz
Mach wegen gestern mir heut morgen keinen Kopf
Nach Ruhm und Reichtümern verspür ich keinen Drang
Entsag dem Saus und Braus ganz ohne Sang und Klang

Brauch keinen Finger mehr zu krümmen, nie mehr den Müll raus bringen
Kein Problem mehr debattieren aus allen Winkeln
Muss mich gesund nicht mehr ernähren, muss meine Steuer nicht erklären
Muss überhaupt nichts mehr, ich muss nicht mal mehr pinkeln

Mein Ableben war keinesfalls umsonst und wenn doch...och?

Und ich betrachte die Radieschen
Jetzt aus einer Maulwurfperspektive
Nach allerbestem Wissen und Gewissen
Gönne ich mir mal vom Gras den größten Bissen
Zog eben mal spontan zwei Meter tiefer
In ein aufgeräumtes Erdmöbel aus Kiefer
Und schließ die Augen und entspann
Denn das da oben geht mich alles nix mehr an


Keine Wuchersau erhöht mir mehr die Miete
Ich blech keinen Penny mehr für Wasser oder Strom
Ich renn nie wieder verschnupft zum Onkel Doktor
Todespanisch bei dem erstbesten Symptom

Stoppschilder können mich mal, ich scheiß auf Vorfahrt achten
Und wenn mir tausend Porsches nach dem Leben trachten
Fällt mir die Decke auf‘n Kopf, treff ich mich dann und wann
Auf‘n Feierabendbierchen mit Herrn Sensenmann

Mein Von-euch-gehen war keinesfalls umsonst und wenn doch...och ?

Und ich betrachte jetzt die Wurzeln der Radieschen
Von zwei, drei Erdenlöchern links von Müllers Lieschen
Ob ich mich manchmal einsam fühl, ich müsste lügen
Genieß die ruhige Nachbarschaft in vollen Zügen
Fröne dem Luxus meiner eigenen vier Wände
Und blick zurück auf mein unausweichliches Ende
Und schließ die Augen und entspann
Denn das da oben geht mich alles nix mehr an


Das war ein böser Traum wohl doch
Sieh an, sieh an, ich leb ja noch
Und betrachte traut mit Müllers Lieschen
Aus der Vogelperspektive die Radieschen

M: Langer, T: Digel/Langer
Da kann der Boogie doch nix dafür
Babe, mit Mister Perfect glücklich werden kann doch jede
Aber, Girl, wenn du‘s ernst meinst, ey, dann lieb meine Fehler
In dieser Hinsicht hab ich einiges auf Lager
Bei mir gibt‘s Boogie und keinen Schlager

Dass ich mit vollem Mund rede
So langsam vor der Glotze verblöde
Mich wie der erste Mensch aufführ
Babe, da kann der Boogie doch nix dafür
Dass ich dauernd ess mit den Fingern
Mir hinterher die fettigen Dinger
Ständig an der Jeans abschmier
Babe, da kann der Boogie doch nix dafür


Jetzt verurteile das Buch nicht für sein versifftes Cover
Zwischen tausend leeren Worten steckt doch dein Superluxuslover
Du schwebst auf Wolke 7 und kannst nicht mehr von mir lassen
Sobald du endlich aufhörst, mich für zigtausend kleine Dinge zu hassen

Dass ich mit vollem Mund rede…

M: Podack, T: Digel
Tête-à-Tête gemeinsam
Der Abend ist lauschig, die Nachtluft ist lau
Und der Mann in mir meldet: „Laune auf Frau!“
Da trifft es sich gut, dass die Tagesthemen
Im Fernsehen mit dem Wetter grad ein Ende nehmen

Du schmiegst dich an mich, das Sofa ist weich
Und dein Flüstern in mein Ohr verheißt ein Himmelreich
Die Luft, sie ist zum Schneiden, nicht nur die Ohren sind heiß
Ist wieder Zeit für einen Liebesbeweis

Doch plötzlich fühl ich mich spürbar von uns beiden abgelenkt:
Wie schief doch dieses Bild da drüben immer noch hängt!
Sag, ist‘s okay, wenn ich es nur kurz mal gerade rück
Nur für unser beider ungetrübtes Liebesglück

Ja, ja, zu zweit ist man nie einsam und hat‘n Tête-à-Tête gemeinsam

Darling, es knistert wie lange nicht mehr
Die Zeichen stehen auf alles, was das Herz begehrt
Ich nehm aufs Angenehmste wahr, wie sich mein Auge an dir weidet
So geschmackvoll verpackt und doch so spärlich gekleidet

Vielleicht sollt ich doch noch vorher Gassi mit dem Köter
Diesem nicht gerade wohlerzogenen Stimmungstöter
Und dann da hinten in der Ecke braucht‘s noch Teppichbodenpflege
Und schon steht unsrem Tête-à-Tête nichts mehr im Wege

Ja, ja, zu zweit ist man nie einsam und hat‘n Tête-à-Tête gemeinsam

Auf süße Zweisamkeit rotieren die Gedanken
Oh, da fällt mir ein, Schatz, ich muss ja leider noch tanken
Doch dann stört uns nichts und niemand mehr zur späten Stunde
Oh, das Telefon, hey, da muss ich ran, das ist mein wichtigster Kunde

Und plötzlich geht ein Windhauch durchs Haus von irgendwo
Vielleicht durch die Garage oder durchs Fenster vom Klo
Sie packt mich am Kragen mit Muttermörderblick:
„Ja, mein Schatz, schau nach, aber komm nie mehr zurück!“

Jetzt ist dein Tête-à-Tête sehr einsam und nicht mit ihr gemeinsam
Ja, ja, zu zweit ist man nie einsam und hat‘n Tête-à-Tête gemeinsam


M: Heckermann, T: Digel /Heckermann
Mein Nachbar Donald
Mein Nachbar Donald zieht‘n Zäunchen hoch aus Stacheldraht
Mein Nachbar Klaus schlappt zu mir rüber mit zwei Bier
Und wir schmeißen den Grill an und begießen das Bollwerk
Aus Feuerzink und stahlarmiert

Mein Nachbar Donald installiert bei sich ‘ne Kamera
Mein Nachbar Werner baut‘n Baumhaus für die Kids
Und ich bin der, der einmal wieder sorgsam videoüberwacht
den ganzen Mittag in der Gartenlaube sitzt

So hat halt jeder seinen Zeitvertreib
Ist jedermann sein eigener Herr im Haus
Der Donald kastelt sich halt gern in seiner Trutzburg ein
Ich zisch halt lieber mal‘n Bier mit Klaus


Mein Nachbar Donald zieht auf Twitter über Fremde her
Mein Nachbar Samir ist‘n ganzer Kerl
Der leiht mir immer ohne Zögern seine Bohrmaschine aus
Ich kann mich echt nicht über den beschweren

Mein Nachbar Donald muss nicht selber seine Hecken scheren
Doch irgendwie tut mir der Donald leid
Denn wenn er grade mal nicht da ist, dann hat Melanie
Mit Gärtner Julio ‘ne geile Zeit

So hat halt jeder seinen Zeitvertreib…

Mein Nachbar Donald sitzt jetzt ein in Untersuchungshaft
Hat mächtig Dreck am Stecken, wie man liest
Darum befürchten auch die meisten in der Nachbarschaft
Dass du den hier so bald nicht wieder siehst

Mein neuer Nachbar ist ein Kerlchen namens Wladimir
Schüttelte erst mal jedem nett die Hand
Und stieß den Wodka mit uns an auf gute Nachbarschaft
Eh er ins weiße Häuschen mitsamt Melanie verschwand

So hat halt jeder seinen Zeitvertreib
Sofern er Herr in seinem Hause bleibt
Ob Nachbar Erdo, oder Donald, oder Wladimir
Ist ja nicht meines und nicht Klaus sein Bier


M: Langer, T: Digel/Langer
In der Bar
In der Bar, in der Bar, ja wer sitzt denn da?

Diese durchaus wissenschaftliche Frage beschäftigt immer mehr Menschen. Denn es gibt ja mittlerweile Bars für jede Berufsgruppe und für jede politische, religiöse und sexuelle Orientierung. Aber hey, schau dir die Menschen einfach an, dann wird das unmittelbar nachvollziehbar! Beginnen wir mit der wohl bekanntesten Gattung von Bars:


In Rotlichtvierteln findet man so manche Ansehbar und Reizbar mitunter auch Spreizbar, manchmal auch eine Verführbar, doch ist das nicht immer eine Spürbar oder Berührbar. Für manchen ist solch eine Unantastbar auch belastbar, der geht dann lieber in eine Greifbar und gar Versteifbar. Doch Vorsicht: Oft ist solch eine Belegbar, Erregbar und Knetbar auch eine Ansteckbar. Wer da auf Nummer sicher gehen will, der muss dann halt in die Aufblasbar.

In der Bar, in der Bar, ja wer sitzt denn da
Ist es ein Barbar oder vielleicht einer der’s mal war
Schau dir die Menschen an, dann wird dir sofort klar
Und wer sich hier versammelt, wird gleich nachvollziehbar


Im Gerichtsviertel treffen sich Juristen am liebsten in der Streitbar, in der Beweisbar, Verhandelbar oder Widerlegbar. Kompromisse trifft man dann in der Vergleichbar, sofern erreichbar. Der beste Anwalt sitzt in der Vertretbar, seine Klienten in der Strafbar und Haftbar oder gar Schwernachweisbar. Die Raffiniertesten sind natürlich in der Unfassbar.
Sonntags nach der Kirche nimmt der Christ seinen Frühschoppen in der Erlösbar. Gerne auch in der Dankbar. Viele leider auch nur in der Scheinbar. Überzeugte Pilger findest du in der Wunderbar.
Der CSU-Politiker geht dann eher in die Kreuzbar. Ein ganz bestimmter von den Brüdern sieht sich allzu gerne in der Unfehlbar. Meiner Meinung nach gehört er aber eher in die Unhaltbar oder die Untragbar. Auf jeden Fall eher in die Ablösbar.
Der Jude sucht Geselligkeit, Geselligkeit, Geselligkeit
Der Jude sucht Geselligkeit in der Bar - Mitzwa
Und der Muslim? Und der Muslim? Wo geht der hin, der Muslim?
Das ist doch jedem klar, der Muslim geht in die Allauh Akbar

In der Bar, in der Bar, ja wer sitzt denn da
Hat Brigitte Bardot einen Barcode aufm Po
Schau dir die Menschen an, dann wird dir sofort klar
Und wer sich hier versammelt wird gleich nachvollziehbar


Wenn du einen Job willst, gehst du in die Vorstellbar und ist’s für beide vorstellbar, kannst du dann in die Anstellbar und schuftest du dann Jahr für Jahr, dann wäre es doch wunderbar, dein Chef lüde dich ein in die Unkündbar.
Gut versteckt sind die Unscheinbar und die Unauffindbar. Hast du es gern laut, musst du in die Unüberhörbar, doch wenn dich das stört, gehst du einfach in die Pianobar - da ist es dann leiser, klar! Dort trifft man dann auch nicht auf den Sängerbund, denn der singt scheinbar in der Vereinbar. Der Nazi sang auch gerne, wenn er geil war - in der Heilbar.
Wer miserables Essen schätzt, geht in die Undefinierbar oder in die Ungenießbar, oder aber zu einem Drive-in, das ist dann allerdings eine Befahrbar. Das ist meistens keine Abnehmbar und danach braucht man dann schon zur Verdauung einen Lumumbar in der Rumbar.
Wenn man nur mit Karte bezahlen kann, ist man in einer Unbar, das Gegenteil ist dann die Barbar. Ein teurer Laden ist eine Kostbar, oft auch Unbezahlbar genannt, wenn man sich das nicht leisten kann, geht man in die Unmittelbar oder man muss danach noch in die Abwaschbar oder halt gleich nach nebenan zum Nachbar, da isses am billigsten!

Aber am Ende sind wir doch alle gleich und landen in der Aufbahr und einige wenige allerdings davor noch in der Sezierbar oder Identifizierbar. Schlussendlich treffen wir uns dann alle, natürlich je nach Wunsch entweder in einer Brennbar oder einer Kompostierbar und verstorbene Matrosen und Inder in der Sinkbar.

In der Bar, in der Bar, ja wer sitzt denn da
Spielt da ein Barbier in der Ecke zart Klavier?
Ne Barkarole zum Barolo für ein Paar aus Schwarzwald-Bahr
Und für den Scheich von Bahrein, singt er fröhlich ein:


Bar Bar Bar Bar Barbarei
Barbarei, ihr seid jetzt frei
Denn der Schabernack und die doofe Blödelei ist jetzt vorbei!
Ba ba ba ist vorbei!

M+T: Bopp